SYSAUX Growth Oracle 11.2.0.4

Dies ist der detaillierte Beitrag zum Thema SYSAUX Growth Oracle.  Es gibt auch eine kürzere Zusammenfassung:  (Link)

Auf unseren gepatchten SOLARIS Systemen mit Oracle 11.2.0.4, aktuelles Patchlevel, erlebten wir die Auswirkungen eines von Oracle dokumentierten Bugs.

Bug 14373728 „Old Statistics not Purged from SYSAUX Tablespace“

Es fällt auf, dass SYSAUX immer größer wird, auch wenn keine Daten mehr hinzukommen. Im EM sieht das dann so aus:

Piechart SYSAUX Objektgrößen zu Bereichen
Piechart SYSAUX Objektgrößen zu Bereichen

Der dem Piechart zugrunde liegende Befehl:

1
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SELECT RPAD(occupant_name,24) occupant_name, RPAD(schema_name,20) schema_name, space_usage_kbytes/1024 space_usage_mb
FROM v$sysaux_occupants ORDER BY space_usage_kbytes DESC, occupant_name;

 

Objektgrößen (Textmode)
Objektgrößen (Textmode)
Speicherbedarf AWR
Speicherbedarf AWR

Hier fällt sofort der exzessive Speicherbedarf der AWR Daten auf. Bei einer DB ohne Größenwachstum durch die Nutzerdaten ist es sehr unangenehm, wenn SYSAUX in die Größenordnung der Daten kommt.

„SYSAUX Growth Oracle 11.2.0.4“ weiterlesen

SYSAUX Wachstum in Oracle 11g – AWR Snapshots zu groß

AWR snapshots

Dies ist der allgemeine Beitrag zu diesem Thema. Am Ende des Beitrags finden Sie einen Link zu dem detaillierten Beitrag (mit Source der Scripte)

Oracle 11g SYSAUX Growth, Bug 14373728 „Old Statistics not Purged from SYSAUX Tablespace“

Beim Betrieb von etlichen Datenbanken, gemischt Oracle 11.2.0.4.3 sowie 12.1.0.2.1, fielen im Vergleich die 11g Datenbanken durch exzessives Größenwachstum in SYSAUX auf – bei gleicher Datenlage wie eine entsprechend auf 12c aufgesetzte DB waren gigabyteweise mehr Daten im Tablespace SYSAUX vorzufinden.
Detailanalyse zeigte dann auf, dass die anwachsenden Daten unter „Automatic Workload Repository“ – AWR geführt sind.

Piechart SYSAUX
Piechart SYSAUX

Der folgende Link weist auf einen Artikel von Frau Held hin, eine hervorragende Fundstelle, die die dem Problem zugrunde liegenden Ursachen beschreibt.

der-oracle-sysaux-tablespace-reorganisation-und-verkleinerung

Dieser Beitrag hier geht noch etwas weiter und beschreibt die Möglichkeiten, eine Maschine zu bereinigen, die schon soviel Daten angehäuft hat, dass die Standardprozeduren in Resourcenprobleme laufen.

Ursache ist ein Bug, der scheinbar in der SOLARIS Release nicht gepatcht war:

Oracle Bug 14373728 Description
Oracle Bug 14373728 Description

Auswirkung:

List size of objects
Liste nach Objektgrösse

Diese Übersicht kommt aus dem EM. Man kann sie sich auch manuell holen:

Select * from v$sysaux_occupants order by SPACE_USAGE_KBYTES DESC

Liste der Objektgrößen - script
Liste der Objektgrößen – script

Wir sehen hier eine Vielzahl von Tabellen und Indizes (partitioned), die definitiv zu groß sind.
Über awrinfo kann man sich die zu erwartenden Größen anzeigen lassen.
Das awrinfo.sql script findet man im $ORACLE_HOME/rdbms/admin directory

Beispieloutput (LINK)

Dort findet man auch eine Schätzung der zu erwartenden Größen des AWR-Bereichs aufgrund der eingestellten Retentionparameter. Üblich ist z.B. ein stündlicher Snapshot für 7 Tage oder 30 Tage.

Die Informationen kann man sich natürlich auch dediziert holen:

SELECT DBID, MIN(SNAP_ID), MIN(BEGIN_INTERVAL_TIME), MAX(SNAP_ID), MAX(BEGIN_INTERVAL_TIME)
from dba_hist_snapshot group by dbid;

ergibt dann beispielsweise:

DBID MIN(SNAP_ID) MIN(BEGIN_INTERVAL_TIME) MAX(SNAP_ID) MAX(BEGIN_INTERVAL_TIME)
———- ———— ————————— ———— —————————
2996453776 15599 26.10.17 00:00:17,112000000 15806 03.11.17 14:00:23,434000000

 

Verändert werden können die Parameter, die die Frequenz der Berechnung und Aufbewahrungszeit steuern, zum Beispiel so:

— change retention time
— this is in minutes chg to 4d
exec DBMS_WORKLOAD_REPOSITORY.MODIFY_SNAPSHOT_SETTINGS(retention=>5760);

 

Aufgrund eines Bugs in der Release 11g kommt es jedoch vor, dass der physische Speicherbedarf unlimitiert anwächst, da alte Snapshots nicht entfernt werden.
Diese müssen dann manuell entfernt werden. Dafür gibt es eine Standardprozedur:

DBMS_WORKLOAD_REPOSITORY. DROP_SNAPSHOT_RANGE
(LOW_SNAP_ID => MIN_ID, HIGH_SNAP_ID => MAX_ID, DBID => DBID);

 

Zu füttern ist der Aufruf mit der DBID sowie dem Range der verwaisten Snapids. Später liefern wir ein Script, mit dem man diese ermitteln kann.

Ausgabe Simplescript:

Partition_name WRH$_ACTIVE_413047826_8381
i 1 dbid 413047826 : WRH$_ACTIVE_413047826_8381 MinInPartition 8381 MaxInPartition 8404

Anzahl verwaister Records ist 6253 MinOrphaned is 8381 MaxOrphaned is 8403

Executing: DBMS_WORKLOAD_REPOSITORY.DROP_SNAPSHOT_RANGE ( low_snap_id ->8381; high_snap_id ->8403; dbid ->413047826);
simple script kann DROP_SNAPSHOT_RANGE direkt aufrufen, das ist die Komfortlösung.

Ausgabe Detailscript:

DBID in DBA_HIST_WR_CONTROL 413047826

===0> Hier stehen die inkonsistenten Daten für das manuelle Delete ==>
DBID in WRH$_EVENT_HISTOGRAM 413047826 MIN SNAPID 8381 MAX SNAPID 8403

===0> Und hier stehen die aktuellen Daten für den zeitnahen Bereich ==>
DBID in DBA_HIST_SNAPSHOT 413047826 MIN SNAPID 8404 MAX SNAPID 8611 MINT 26.10.17 00:00:43,119

Die Werte für den Aufruf von DROP_SNAPSHOT_RANGE kann man hier direkt ablesen und einsetzen.
Im Normalfall wäre man dann schon fertig.

Leider passiert es, wenn die Datenbanken längere Zeit, viele Monate ohne diese Pflege laufen, dass sich soviele Daten in SYSAUX AWR ansammeln, dass die DROP_SNAPSHOT_RANGE-Procedur in solch große Resourcenprobleme kommt, dass das Ganze nicht mehr handelbar ist.

Dafür haben wir dann ein Script gebaut, das resourcenschonend Objekt für Objekt in handlichen Chunks löscht (jeweils commited), und dies in von außen begrenzbaren Iterationen. So konnten wir letztlich das Größenwachstum in den Griff bekommen.

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