SYSAUX Wachstum in Oracle 11g – AWR Snapshots zu groß

AWR snapshots

Dies ist der allgemeine Beitrag zu diesem Thema. Am Ende des Beitrags finden Sie einen Link zu dem detaillierten Beitrag (mit Source der Scripte)

Oracle 11g SYSAUX Growth, Bug 14373728 „Old Statistics not Purged from SYSAUX Tablespace“

Beim Betrieb von etlichen Datenbanken, gemischt Oracle 11.2.0.4.3 sowie 12.1.0.2.1, fielen im Vergleich die 11g Datenbanken durch exzessives Größenwachstum in SYSAUX auf – bei gleicher Datenlage wie eine entsprechend auf 12c aufgesetzte DB waren gigabyteweise mehr Daten im Tablespace SYSAUX vorzufinden.
Detailanalyse zeigte dann auf, dass die anwachsenden Daten unter „Automatic Workload Repository“ – AWR geführt sind.

Piechart SYSAUX
Piechart SYSAUX

Der folgende Link weist auf einen Artikel von Frau Held hin, eine hervorragende Fundstelle, die die dem Problem zugrunde liegenden Ursachen beschreibt.

der-oracle-sysaux-tablespace-reorganisation-und-verkleinerung

Dieser Beitrag hier geht noch etwas weiter und beschreibt die Möglichkeiten, eine Maschine zu bereinigen, die schon soviel Daten angehäuft hat, dass die Standardprozeduren in Resourcenprobleme laufen.

Ursache ist ein Bug, der scheinbar in der SOLARIS Release nicht gepatcht war:

Oracle Bug 14373728 Description
Oracle Bug 14373728 Description

Auswirkung:

List size of objects
Liste nach Objektgrösse

Diese Übersicht kommt aus dem EM. Man kann sie sich auch manuell holen:

Select * from v$sysaux_occupants order by SPACE_USAGE_KBYTES DESC

Liste der Objektgrößen - script
Liste der Objektgrößen – script

Wir sehen hier eine Vielzahl von Tabellen und Indizes (partitioned), die definitiv zu groß sind.
Über awrinfo kann man sich die zu erwartenden Größen anzeigen lassen.
Das awrinfo.sql script findet man im $ORACLE_HOME/rdbms/admin directory

Beispieloutput (LINK)

Dort findet man auch eine Schätzung der zu erwartenden Größen des AWR-Bereichs aufgrund der eingestellten Retentionparameter. Üblich ist z.B. ein stündlicher Snapshot für 7 Tage oder 30 Tage.

Die Informationen kann man sich natürlich auch dediziert holen:

SELECT DBID, MIN(SNAP_ID), MIN(BEGIN_INTERVAL_TIME), MAX(SNAP_ID), MAX(BEGIN_INTERVAL_TIME)
from dba_hist_snapshot group by dbid;

ergibt dann beispielsweise:

DBID MIN(SNAP_ID) MIN(BEGIN_INTERVAL_TIME) MAX(SNAP_ID) MAX(BEGIN_INTERVAL_TIME)
———- ———— ————————— ———— —————————
2996453776 15599 26.10.17 00:00:17,112000000 15806 03.11.17 14:00:23,434000000

 

Verändert werden können die Parameter, die die Frequenz der Berechnung und Aufbewahrungszeit steuern, zum Beispiel so:

— change retention time
— this is in minutes chg to 4d
exec DBMS_WORKLOAD_REPOSITORY.MODIFY_SNAPSHOT_SETTINGS(retention=>5760);

 

Aufgrund eines Bugs in der Release 11g kommt es jedoch vor, dass der physische Speicherbedarf unlimitiert anwächst, da alte Snapshots nicht entfernt werden.
Diese müssen dann manuell entfernt werden. Dafür gibt es eine Standardprozedur:

DBMS_WORKLOAD_REPOSITORY. DROP_SNAPSHOT_RANGE
(LOW_SNAP_ID => MIN_ID, HIGH_SNAP_ID => MAX_ID, DBID => DBID);

 

Zu füttern ist der Aufruf mit der DBID sowie dem Range der verwaisten Snapids. Später liefern wir ein Script, mit dem man diese ermitteln kann.

Ausgabe Simplescript:

Partition_name WRH$_ACTIVE_413047826_8381
i 1 dbid 413047826 : WRH$_ACTIVE_413047826_8381 MinInPartition 8381 MaxInPartition 8404

Anzahl verwaister Records ist 6253 MinOrphaned is 8381 MaxOrphaned is 8403

Executing: DBMS_WORKLOAD_REPOSITORY.DROP_SNAPSHOT_RANGE ( low_snap_id ->8381; high_snap_id ->8403; dbid ->413047826);
simple script kann DROP_SNAPSHOT_RANGE direkt aufrufen, das ist die Komfortlösung.

Ausgabe Detailscript:

DBID in DBA_HIST_WR_CONTROL 413047826

===0> Hier stehen die inkonsistenten Daten für das manuelle Delete ==>
DBID in WRH$_EVENT_HISTOGRAM 413047826 MIN SNAPID 8381 MAX SNAPID 8403

===0> Und hier stehen die aktuellen Daten für den zeitnahen Bereich ==>
DBID in DBA_HIST_SNAPSHOT 413047826 MIN SNAPID 8404 MAX SNAPID 8611 MINT 26.10.17 00:00:43,119

Die Werte für den Aufruf von DROP_SNAPSHOT_RANGE kann man hier direkt ablesen und einsetzen.
Im Normalfall wäre man dann schon fertig.

Leider passiert es, wenn die Datenbanken längere Zeit, viele Monate ohne diese Pflege laufen, dass sich soviele Daten in SYSAUX AWR ansammeln, dass die DROP_SNAPSHOT_RANGE-Procedur in solch große Resourcenprobleme kommt, dass das Ganze nicht mehr handelbar ist.

Dafür haben wir dann ein Script gebaut, das resourcenschonend Objekt für Objekt in handlichen Chunks löscht (jeweils commited), und dies in von außen begrenzbaren Iterationen. So konnten wir letztlich das Größenwachstum in den Griff bekommen.

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Install SQL Developer 32 Bit (Javaprobleme)

missing JDK path OSD

Ausgangssituation:

Auf einer 32-Bit virtuellen Workstation hätte ich gerne den aktuellsten ORACLE  SQL Developer. Auf der Maschine habe ich keine ADMIN-Rechte, keinen Schreibzugriff auf c:\Programme

Bei OTN habe ich mir die Installationspakete für OSD (Oracle SQL Developer) 4.0x sowie 17.x besorgt, jeweils 32 Bit ohne JDK sowie 64 Bit mit included SDK.

Leider ließ sich kein Paket zum Laufen bringen.
Beim Anstarten fragte OSD immer nach dem Pfad der JRE.

Gab man den richtigen Pfad an, war er leider nicht damit zufrieden.
Ich meinte mich zu erinneren, dass ich auf einer Maschine, auf der ich Schreibrechte hatte, einfach den Pfadnamen anpasste von

….\jdk\jre1.8.0_92

zu

…\jdk\jre

und dass es dann lief.
Hier half das nicht.

Hilfreich war dann dieser Link:

SQL Developer – Cannot find a Java SE SDK installed at path

Die Kollegen wiesen nach, dass der Unterschiede der Releases nur die JDK im OSD Verzeichnis ist.

Unglücklicherweise ist ein harter Verweis eingebaut, so dass man Probleme bei der Benutzung der installierten JRE hat:

Wir sehen  das  SetJavaHome ist  ../../jdk

Und wo soll das sein?

Mit diesen Informationen kann man einfach das JRE ins Verzeichnis mergen und der OSD ist lauffähig.
Es wundert mich schon, dass man zu solch einer „kreativen“ Lösung gezwungen wird.